Die Anforderungen zur Transparenz der Softwarequalität unterbinden effektiv, dass Anbieter heimlich Nachlässe in der Angebotsphase über eine Senkung der Qualität und damit höhere Folgekosten kompensieren können.
Nur Anbieter, die sich zutrauen, dauerhaft allein aufgrund der Qualität ihrer Leistungen zu konkurrieren statt Sie über eine Abhängigkeit an sich zu binden, können es sich bei diesen Anforderungen noch leisten, bei Ihnen anzubieten.
Alle Ihre Lieferanten legen die Qualität ihrer Produkte
oder der von ihnen erstellten Software weitgehend offen
und unternehmen aktive Anstrengungen,
diese Qualität möglichst transparent zu machen
und auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten.
Es werden zukünftig auch nur noch solche Anbieter akzeptiert.
Sie können dann die Lebenszykluskosten Ihrer Informationssysteme statt nur der Anschaffungs- und Betriebskosten steuern.
Die Voraussetzungen dieser Stufe sind die schärfsten.
Sie müssen bei Software, die sich nicht leicht
gegen eine Alternative austauschen lässt,
konsequent allen unseriösen Anbietern, die Ihnen keinen
Einblick in die technische Qualität gewähren wollen, den Rücken kehren.
Dabei werden sie häufig auf die Wahl des billigsten Angebotes zu Gunsten der
geringeren Lebenszykluskosten verzichten müssen.
Sie erhalten
Anforderungen an die technische Qualität von Software,
die sich von erfahrenen Anbietern für Sie kostenneutral erfüllen
lassen und die wir regelmäßig an den Fortschritt bei Technik und Techniken
anpassen.
Diese legen Sie Ihren Ausschreibungen bei.
Für Teile einer Software, die noch erstellt werden müssen,
sind diese Anforderungen verbindlich zu erfüllen und ihre
erfolgreiche technische Abnahme
(s. Stufe (2))
vor der Inbetriebnahme ist Voraussetzung für die endgültige Abnahme
des Informationssystems.
Für bereits fertige Teile einer Software geben die
Anforderungen den Anbietern einen Anhaltspunkt,
nach welchen Kriterien diese Teile im Rahmen einer intensiven technischen
due diligence
Prüfung im Auswahlverfahren bewertet werden.
Beide Fälle setzen die Offenlegung der Programmquellen inkl. der Datenbank der Versionsverwaltung durch den Anbieter für umfangreiche Analysen voraus. Die Interessen des Anbieters werden durch entsprechende Vereinbarungen gewahrt. Für Komponenten und Systeme, deren Quellen nicht zugänglich sind, wird die Bewertung der leichten Austauschbarkeit zum maßgeblichen Ersatzkriterium.
Diese Anforderungen stellen eine Art von
Selbstwahlschema dar.
Anbieter, die im Gegensatz zu anderen nicht bereit
sind, die Qualität ihrer Software zu offenbaren,
haben wie beabsichtigt einen erheblichen Wettbewerbsnachteil,
so dass sie häufig von vornherein auf Angebote verzichten werden.
Anbieter guter Qualität, die diese bereitwillig offen legen,
haben dagegen einen Wettbewerbsvorteil.
Den größten Vorteil haben dabei jene Anbieter, die derartige Anforderungen
bereits heute im eigenen Interesse und damit
für Sie kostenneutral erfüllen, weil sie gelernt haben,
wie sie auch für sich selbst Einsparungen aus einer Verbesserung der
technischen Qualität der Software ziehen können.
Diese liefern daher tendenziell Software einer höheren Qualität
als Anbieter, die derartige Anforderungen bisher nicht unaufgefordert erfüllen.
Anbieter geringer Qualität, die diese Anforderungen nicht erfüllen
können oder wollen, werden herausgefiltert und dort, wo diese
Anforderungen gut erfüllt werden, wird die
Transparenz der Qualität der Software erheblich erhöht.
Letztere ist eine notwendige Voraussetzung für die Abschätzung und
Steuerung der Kosten zukünftiger Anpassungen,
da man bekanntlich nur steuern kann, was man auch messen kann.
Nur dann wird eine Prognose dieser Kosten und damit das
Angebot von Pauschalpreisen für zukünftige Anpassungen möglich.
Wir stehen Ihnen flexibel für Absprachen mit den Anbietern
über Detailveränderungen und Abgrenzungen
der Anforderungen zur Verfügung.
Diese werden notwendig, falls Anbieter Alternativen
zu unseren Anforderungen vorschlagen oder diese
nur teilweise erfüllen können oder wollen.
In all diesen Fällen müssen die konkreten Auswirkungen bewertet und
sichergestellt werden, dass die Transparenz der Qualität nicht leidet.