IS-Rating: Planungssicherheit durch transparente Qualität

Automatisierte Aufzeichnung des Programmablaufs

Hierunter wird die Fähigkeit der Software verstanden, dass ein Benutzer sich, während er/sie einen Geschäftsvorgang durchführt, die Abfolge der dabei durchlaufenen Programmteile detailliert aufzeichnen lassen kann.

Zielsetzungen

  • Nachvollziehbarkeit der Abbildung von Geschäftsabläufen im Quellkode (erleichtert die Aufdeckung logischer Fehler und Inkonsistenzen),
  • Leichtere Identifikation von zu ändernden Stellen bei Anpassungen (erhöht die Präzision bei Änderungen),
  • Bessere Übersicht über das dynamische Zusammenspiel von Komponenten (erleichtert u.a. die Lokalisierung von globalen Problemen, z.B. zur Performanz).
  • Automatische Erstellung von Nutzungsprofilen (ermöglicht Entfernen nicht genutzter Funktionen und effektivere Weiterentwicklung).

Erläuterungen

Diese Funktionalität darf sich nur aktiv von dem dazu berechtigten Anwender selbst aktivieren lassen. Der Detaillierungsgrad der Aufzeichnung sollte entweder einstellbar sein oder so hoch wie möglich sein, um dann mit entsprechenden Werkzeugen auf eine jeweils gewünschte Granularität reduziert werden zu können.

Eine solche Aufzeichnung ermöglicht die korrekte IST-Dokumentation der real abgebildeten Geschäftsabläufe und die Aufzeichnung von fehlerhaftem Systemverhalten oder die präzisere Vorbereitung auf angestrebte Veränderungen.
Die Übersicht über das dynamische Zusammenspiel von Komponenten des Systems wird i.d.R. bei der Lokalisierung und Lösung von globalen Problemen (z.B. Performanz) wichtig.

Eine andere Form der Aufzeichnung des Programmablaufs ermöglicht über einen Zeitraum die summarische, anonymisierte Aufzeichnung aller von den Benutzern verwendeten Geschäftsfunktionen. So kann man eine Grundlage für das kostensparende Abschalten von nicht mehr genutzten Funktionalitäten gewinnen (s. Funktionalitäten wieder entfernbar). und knappe Entwicklungsressourcen auf noch genutzten Kode konzentrieren.

Qualitätskriterien

Die Qualität dieser Funktionalität hängt einerseits vom Detaillierungsgrad der möglichen Aufzeichnungen ab und andererseits von deren Systematik. D.h., wie gut lassen sich diese verdichten bzw. einzelne Aspekte daraus automatisch analysieren.
Konkret ist hier auch zu bewerten, wie gut die Abstraktion von dieser Aufzeichnung auf die Ebene der Geschäftsfunktionen gelingt.

Technische Hinweise, Referenzen

Die folgenden Referenzen stellen kein Qualitätsurteil dar. Sie sollen nur einen ersten Einstieg in Aspekte der Materie bieten.
Im Prinzip ist hier abzuwägen, in wie weit die Standardeigenschaften der verwendeten Programmbasis (z.B. Java) bereits ausreichen, um geeignete Aufzeichnungen durchzuführen. Anderenfalls muss der Anbieter ein geeignetes Logging-Paket wie z.B. Log4xxx einsetzen, um selbst aus dem Quellkode heraus entsprechende Informationen generierbar zu machen. Eine andere Möglichkeit besteht im (u.U. auch nachträglichen) hineinweben von aufzeichnendem Kode über AOP Werkzeuge (Aspect Oriented Software Development oder AspectJ), welche auch die Benennungsrichtlinien nutzen können.
Die konkreten Werkzeuge zur Verdichtung der Aufzeichnungen anhand der im Quellkode befolgten Richtlinien müssen natürlich vom Anbieter selbst geschrieben werden. Sie lassen sich jedoch recht einfach gestalten, weil er die Richtlinien ja selbst mit dem Ziel der Analysierbarkeit festlegen kann, und sie lassen sich dann i.d.R. auch weitgehend für andere Projekte wiederverwenden.

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